Astrophotographie

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Jeder möchte gerne einmal das gesehene auch fotografieren. Dies kann auf drei Arten geschehen:

1. Mit feststehender Kamera
2. Mit nachgeführter Kamera (huckepack oder piggypack)
3. Durch das Teleskop selbst

Die Einführung in die Astrofotografie soll relativ einfach und schnell nachvollziehbar sein, deshalb soll auf Formeln nach Möglichkeit, verzichtet werden.

1. Astrofotos mit feststehender Kamera
Jeder hat sie sicherlich schon mal gesehen: Strichspuren die im Kreise angeordnet sind. Solche Fotos anzufertigen, ist relativ einfach, da man die Kamera auf einen der beiden Himmelspole ausrichtet und dann lange genug belichtet. Denn nur an den Polen bekommt man kreisrunde Strichspuren. Mit zunehmender Nähe des Himmelsäquators verlaufen die Strichspuren gerade.

Was benötige ich nun dafür?
Ein Stativ, eine Kamera und einen Drahtauslöser.
Das Stativ sollte stabil genug sein und nicht bei Wind anfangen zu schwingen. Bei der Kamera sollte drauf geachtet werden, das sie sich auf "B" (oder "T") stellen läßt und Batterie unabhängig funktioniert. Nimmt die Kamera den Strom von der Batterie, ist diese irgendwann leer und die Aufnahme wird unfreiwillig und frühzeitig beendet.
Was Sie für ein Objektiv benutzen, bleibt jedem selbst überlassen. Wenn Sie mehr sehen möchten, oder den Vordergrund mit einbringen möchten, benutzen Sie ein Weitwinkelobjektiv. Bei einem kleinerem Gesichtsfeld wird ein länger brennweitiges Objektiv (Teleobjektiv) verwendet. Als Film verwenden Sie Negativ- oder Diafilm mit nicht all zu hoher Körnigkeit (Agfa, Fuji, Kodak) . Es muß nämlich nicht mehr ein hochempfindlicher Film benutzt werden. Es sei denn, Sie möchten einen Sternschnuppenstrom fotografieren, dann benutzen Sie am besten einen hochempfindlichen Film, z.B. 1600 ASA. Achten Sie darauf, daß die Kamera ca. 15°-30° neben dem Radianten steht. Je länger Sie belichten sollten, desto mehr sollten Sie auch abblenden, z.B. auf Blende 8, um den Himmelshintergrund noch dunkel halten zu können. Die optimale Belichtungszeit finden Sie am besten, indem Sie mehrere Aufnahmen mit verschiedenen Belichtungszeiten anfertigen. Bewährt hat sich der 5 Minuten Modus.
Bei interessanten Konstellationen, z.B. zwischen Mond und Planeten, brauchen Sie nicht länger als 5 Minuten zu belichten. Hier fangen Sie z.B. mit 2-3 Sekunden an und verlängern dann jeweils die Belichtungszeit um 1-2 Sekunden. Bei Konstellationen ist ein interessanter Vordergrund mit Bäumen, Sträuchern usw. sehr empfehlenswert.

2. Mit nachgeführter Kamera (huckepack oder piggypack)
Bei diesem Verfahren verwenden Sie Ihr Teleskop als Nachführung, und setzten eine Kamera auf die Rohrschellen. Bei den Rohrschellen von Vixen befindet sich dort eine passende Schraube, um eine Kamera aufzunehmen. Ihr Teleskop benutzen Sie nun als Nachführung. Zunächst müssen Sie jedoch Ihr Teleskop richtig ausrichten. Dies geht nur bei parallaktischen Teleskopen. Wie schon unter "Praxis-Tips" beschrieben, bauen Sie Ihr Teleskop entsprechend auf und achten darauf, daß das Stativ (Montierung) mit einer Wasserwaage ausgerichtet ist. Sofern ein Polsucher vorhanden ist, richten Sie die Montierung auf den Himmelspol aus. Falls nicht, benutzen Sie am besten eine Umgebungskarte des Polarsterns.
Als Okular verwenden Sie ein spezielles Nachführokular (beleuchtetes Fadenkreuzokular). Bewährt haben sich Doppelfadenkreuzokulare, die es bei den meisten Teleskophändlern gibt. Einen geeigneten Leitstern halten Sie so genau wie möglich im Fadenkreuz. Haben Sie nun alles eingestellt, können Sie anfangen zu fotografieren. Die richtige Belichtungszeit finden Sie wieder durch eigene Versuche, angefangen von z.B. 5 Minuten und erhöhen jeweils im 5 Minutenschritt, bis der Himmelshintergrund auf einer Aufnahme grau (heller) wird. Ein optimales Foto sollte von der Himmelshelligkeit her schwarz sein.

Fortsetzung folgt.


© Nils Kloth 2000 - 2013

Letzte Änderung: 14. November 2001