Der Sternenhimmel im März

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    Der Sternenhimmel im März

    © Astrogarten; Der Sternenhimmel am 15. März 2005 um 23 Uhr MEZ.
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    Die März Nächte ermöglichen in den Abendstunden einen Blick auf die uns am nächsten gelegene Galaxie M 31, im Sternbild Andromeda (lat. Andromeda). Jedoch verläßt diese bald den Horizont und unser Blick wandert zu dem benachbarten Perseus (lat. Perseus) und dem neben ihm funkelnden Himmels-W der Kassiopeia (lat. Cassiopeia).
    In der ersten Nachthälfte dominieren noch die Wintersternbilder. Vor allem Stier (lat. Taurus) und Orion (lat. Orion) beeindrucken sowohl durch ihre hellen Sterne, als auch durch ihre Deep Sky Objekte, wie den Plejaden (M 45), dem Krebs- (M 1) oder Orionnebel (M 42 / M 43).
    Sind sie jedoch schon im Westen untergegangen, so erfreuen uns weitere Sterne mit ihrem Anblick, etwa die des Zwillings (lat. Gemini). Besonders hell leuchten unter ihnen der Doppelstern Castor mit 1,6 mag und Pollux 1,2 mag. Sehenswert (bzw. eine Fotografie wert) ist auch der in den Zwillingen beherbergte Eskimonebel NGC 2392. Es handelt sich hierbei um einen planetarischen Nebel, der sich mit einer Geschwindigkeit von 54 km/sec ausdehnt.
    Zwischen großen- und kleinem Hund (lat. Canis minor und Canis major) befindet sich das Sternbild Einhorn (lat. Monoceros). Da es keine nennenswert hellen Sterne enthält, fällt es neben Sirius im großen Hund und Procyon im kleinen Hund kaum auf. Das Einhorn gehört zu den neueren Sternbildern und zählt zu den wenigen, die keinen mythologischen Bezug zu der Sagenwelt der Antike haben.
    Neben Einhorn und Zwilling sehen wir ein weiteres, auf den ersten Blick unscheinbares Sternbild, den Krebs (lat. Cancer). Er ist im März optimal zu beobachten. In ihm befindet sich auch der offene Sternhaufen M 44, auch Krippe oder Praesepe genannt. Bei klarem Himmel ist diese 587 Lichtjahre entfernte Sternenansammlung schon mit bloßem Auge zu erkennen.
    Neben dem Krebs erstrahlt der Löwe (lat. Leo) mit seinem Hauptstern Regulus in vollem Glanz. Südlich von ihm ist bereits ein Teil der Wasserschlange (lat. Hydra) zu erkennen. Bisher ist aber nur der Kopf und ein Teil des Körper sichtbar, der Hinterleib wird erst in den folgenden Monaten in dem von uns einsehbaren Himmelsausschnitt erscheinen. Knapp über dem Horizont, dicht neben der Wasserschlange, sind auch Becher (lat. Crater) und Rabe (lat. Corvus) auszumachen.
    Kurz vor Mitternacht erscheint Spica, der Hauptstern des größten Tierkreiszeichens, der Jungfrau (lat. Virgo) im Blickfeld, er hat eine scheinbare Helligkeit von 1.0 mag. An Deep Sky Objekten sind sowohl die Jungfrau als auch das angrenzende Sternbild des Haares der Berenices (lat. Coma Berenices) gut versorgt. Dank des Virgo Galaxienhaufens sind in diesem Himmelsbereich eine Vielzahl an Galaxien der unterschiedlichsten Formen und Größe zu beobachten.
    Der Rinderhirte (lat. Bootes) ist in der zweiten Nachthälfte sehr schön zu sehen, er fällt vor allem durch seinen Hauptstern, den roten Riesen Arkturus, auf.
    Doch auch die nördlichen Sternbilder sollen noch erwähnt werden. Durch ihre Nähe zum Pol sind sie das ganze Jahr über zu sehen. Zu ihnen zählen der Luchs (lat. Lynx), der Große Bär (lat. User Major), welcher unablässig vom Rinderhirten vorwärts getrieben wird, und der den kleinen Bär (lat. User Minor) im Halbkreis umgebende Drache (lat. Draco).
    Südlich des Drachenkopfes ist, kurz nachdem der Rinderhirte aufgegangen ist, das Sternbild des Herkules (lat. Herkules), einem der bekanntesten griechischen Sagenhelden, zu erkennen. Etwas zeitversetzt folgen auch die Schlange (lat. Serpens) und der Schlangenträger (lat. Ophiuchus).

     

    Mondphasen
    Der März beginnt mit dem letzten Viertel am 3. des Monats. Darauf die Woche ist ideal für Deep-Sky Beobachtung, denn am 10. März suchen wir wieder vergeblich nach unseren Erdtrabanten, denn es ist Neumond (10.03.). Wenige Tage später bietet die schmale Mondsichel wieder interessante Beleuchtungswinkel an. Am 17. März ist der Mond genau zur Hälfte beleuchtet, es ist das Erste Viertel oder Halbmond erreicht.
    Kurz vor Monatsende, genau am Karfreitag, leuchtet der Mond in seinem vollem Glanze - es ist Vollmond.

    Heutiges Datum:

    Letztes Viertel
      3. März
    Neumond
    10. März
    Erstes Viertel
    17. März
    Vollmond
    25. März
    Erstes Viertel
      2. April
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    Besondere Konstellationen und Ereignisse
    Rosetta
    © Martin Wagner; Ort: 72820 Sonnenbühl-Genkingen, 10'' Newton-Teleskop, Brennweite 1300mm, Starlight Xpress MX7C (CCD-)Kamera, 5x10s belichtet. Aufnahmezeit 20:05 UT am 4.3.2005.
    © Martin Wagner
    www.martin-wagner.org

    Ein recht seltenes Himmelsschauspiel ereignet sich in den frühen Abendstunden des 4. März, wenn nämlich die kleine Raumsonde Rosetta in einem Fly-by-Manöver die Erde passiert. Die Raumsonde ist unterwegs zum Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko, den sie 2014 erreichen wird (wir werden eventuell Berichten ;-) ) und muß dafür Schwung holen. Es wird dafür die Massenanziehungskraft der Erde benutzt, um den kleinen Satelliten genügend Geschwindigkeit zu verschaffen.
    Mit viel Glück kann nun am Freitag versucht werden Rosetta live zu sehen. Die Helligkeit beträgt ca. 8 bis 9 mag und somit sollte sie gerade im Fernglas zu sehen sein.
    Rosetta taucht im Südosten im Sternbild des Sextants auf und wandert Richtung Südwest auf die untergehende Sonne zu. Die Sonde durchquert den gesamten Abendhimmel. Je weiter Rosetta nach Westen gelangt, desto schneller bewegt sie sich, bis sie schließlich gegen 23:00 Uhr MEZ am Horizont verschwindet.
    Weitere Informationen und
    Aufsuchkarten (ESA) finden Sie auf der Internetseite der ESA.
    Dort findet auch ein großer Fotowettbewerb statt – natürlich dürfen Sie Ihre Ergebnisse auch zu uns schicken, wir werden diese dann hier veröffentlichen.
    Am 20. März ist Frühlingsanfang (13:33 Uhr), d.h. an diesem Tag passiert die Sonne den Himmelsäquator. Der Tag ist genauso lang wie die Nacht.
    An diesem Wochenende (18.-20.) ist es auch möglich, alle Messier-Objekte in einer Nacht zu beobachten. Dieses Ereignis wird Messier-Marathon genannt.

    Martin Wagner ist einer der wenigen, die gestern Abend eine Wolkenlücke ausnutzen konnten. Das wunderbare Ergebnis hat er uns zugeschickt. Herzlichen Glückwunsch!
    Wir hoffen natürlich, daß uns der eine oder andere auch noch seine Bilder zur Verfügung stellt. Machen Sie mit!

     

    Tag
    Zeit (MEZ)
    Ereignis
    4.
    ab 19°°
    Rosetta: Fly-by-Manöver sichtbar
       
    20.
    13:33
    Frühlingsanfang
       
    26./27.
    2°°
    Beginn der Sommerzeit (MESZ), die Uhren werden um eine Stunde vorgestellt
       

     

    Periodische Sternschnuppenströme
    Keine besonderen Sternschnuppenströme sichtbar.

     

    Planeten
    Merkur erreicht zu Monatsbeginn seine beste Jahressichtbarkeit. Kurz nach Sonnenuntergang (30-60 Minuten) sollten schon ausreichen, um ihn am Abendhimmel ausfindig zu machen. Seine Sichtbarkeitsperiode ist dennoch sehr kurz, sie geht vom 6. bis zum 18. März. Ist Merkur von der Sonne halb beleuchtet, so wird dies Dichotomie genannt. Dieser Anblick ist am 11. März. Einen Tag später steht Merkur in seiner größten östlichen Elongation (Winkelabstand) zur Sonne. Da Merkur gerade zu diesem Zeitpunkt sein Perihel (sonnennächster Punkt) durchläuft, fällt der Winkelabstand mit 18,20° sehr gering aus. Aus der untenstehenden Tabelle (Schnellübersicht), können Sie die Auf- und Untergangszeiten aller Planeten ersehen und dies in Ihre Beobachtungsnacht einfließen lassen.
    Kurz vor Monatsende erreicht Merkur seine untere Konjunktion zur Sonne (29.03.)
    Venus ist in diesem Monat nicht sichtbar. Am 31. März wandert Venus südlich der Sonne vorbei – sie befindet sich in ihrer oberen Konjunktion mit der Sonne.
    Mars ist in diesem Monat ein recht unscheinbares Objekt geworden. Seine Sichtbarkeit beschränkt sich auf die frühen Morgenstunden.
    Jupiter ist die gesamte zweite Nachthälfte hindurch sichtbar.
    Saturn ist während der gesamten Nacht sehr gut am nächtlichen Firmament zu beobachten. Er befindet sich im Sternbild Zwilling.
    Uranus und Neptun stehen noch zu nahe am Zentralgestirn, um im Teleskop gesehen zu werden.
    Pluto, der kleinste Planet des Sonnensystems, ist wegen seiner geringen Helligkeit nur schwer zu erkennen (13,8 mag), er ist mit viel Glück in der zweiten Nachthälfte beobachtbar.

    Schnellübersicht
    Planet  
    Auf- Untergang
    (Zeit in MEZ)
    Scheinbarer Äquatordurchmesser
    (in Bogensekunden)
    Helligkeit
    (in mag)
    Merkur
    MA
    ME
    07:30 - 19:11
    06:39 - 19:34
      5.64
    11.35
      - 1.19
      + 4.72
    Venus
    MA
    ME
    06:58 - 17:14
    07:08 - 19:45
      9.81
      9.67
      - 3.90
      - 3.91
    Mars
    MA
    ME
    04:50 - 12:55
    05:01 - 13:51
      5.14
      5.85
      + 1.18
      + 0.92
    Jupiter
    MA
    ME
    21:11 - 08:27
    19:54 - 07:24
    42.6
    44.2
      - 2.39
      - 2.47
    Saturn
    MA
    ME
    13:13 - 05:12
    12:13 - 04:14
    19.7
    18.7
      - 0.50
      - 0.33
    Uranus
    MA
    ME
    07:02 - 17:34
    06:07 - 16:46
    3.33
    3.35
      + 5.94
      + 5.92
    Neptun
    MA
    ME
    06:14 - 15:39
    05:18 - 14:46
    2.16
    2.19
      + 7.97
      + 7.95
    Pluto
    MA
    ME
    02:32 - 12:07
    01:34 - 11:10
    0.13
    0.14
    + 13.92
    + 13.88
    MA = Monatsanfang
    ME = Monatsende
    Die Auf- und Untergangszeiten gelten genau für einen Ort 10° östlich von Greenwich und 50° nördlicher Breite.

     

    Kometen
    (Machholz)
    © Astrogarten; Aufsuchkarte für den Kometen C/2004 Q2 (Machholz) von Februar bis Mai.
    Druckversion (188 KB)
    (T4 / LINEAR)
    © Astrogarten; Aufsuchkarte für den Kometen C/2003 T4 (Linear) von Februar bis März.
    Druckversion (175 KB)


    Der Komet C/2004 Q2 (Machholz) ist nun zirkumpolar und kann somit die ganze Nacht beobachtet werden. Seine Helligkeit nimmt weiter ab und gegen Monatsende dürfte seine Helligkeit bei ca. 7,5 bis 8 mag liegen. Für Feldstecher oder Teleskop bleibt er ein interessantes Beobachtungsobjekt.
    Heller hingegen wird der Kometen C/2003 T4 (Linear) der noch vor der Morgendämmerung zu sehen ist. Die Helligkeit des Kometen klettert von ca. 7 auf 6 mag an. Allerdings gelangt er zunehmend in die Morgendämmerung hinein, sodaß eine Beobachtung zum Monatsende hin erschwert wird.
    Nach 5,5 Jahren nähert sich auch langsam wieder der Komet 9P/Tempel 1. Seine Helligkeit erreicht Mitte März die 12mag und ist somit für eine Vielzahl an Teleskopbesitzern (mindestens 100mm Öffnung) sichtbar.
    Wie immer, dürfen Sie uns Ihre Ergebnisse als Bild oder Zeichnung gerne zuschicken.
    Viel Erfolg!

     

    Machholz
    © Martin Wagner; Komet C/2004 Q2 (Machholz) am 14. Dezember 2004, 30s, CCD-Kamera, 10''-Dobson.
    © Martin Wagner

     

     

     

     


    Die Stern- und Aufsuchkarten wurden mit dem Sternkartenprogramm TheSky Version 5, Deutsch, Level 4 (V5D4) der Firma Software Bisque erstellt.

    Besonderen Dank gilt der Firma Intercon Spacetec für die freundliche Unterstützung.

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    © Manuela Vogt 2005

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    Letzte Änderung: 3. März 2005